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Date(s) - 01.06.2021 - 31.10.2021

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Der Gürtel ist ein altes Kleidungsstück. Er hält das Gewand in Form, betont die Silhouette und ist modisches Zubehör. Wer eine Bregenzerwälder Juppe trägt, trägt auch einen Gürtel. Gürtel mit ihren wertvollen einteiligen oder dreiteiligen Schließen sind der Stolz der Frauen und zugleich Statussymbol. Viele der heute getragenen Schnallen sind Erbstücke, die über Generationen weitergegeben wurden und so die Erinnerung an Mütter, Großmütter oder Urgroßmütter wachhalten.

 

An die 250 Jahre Goldschmiedekunst einer Talschaft lassen sich an den Gürteln darstellen. Der weitaus größte Teil der Schließen ist in Silber gefertigt und teilweise vergoldet. Vereinzelt wurden Rubine, Granate, Korallen oder bunte Glassteine eingearbeitet. Nicht jede Frau, die sich mit einem teuren Gürtel präsentierte, war wohlhabend. Gar manche Bregenzerwälderin sparte hart und arbeitete lange, um sich so ihr kostbares Accessoire beim Goldschmied leisten zu können.

 

Stieg der Preis für Edelmetalle, wurden die Schnallen kleiner. In Zeiten der Ressourcenknappheit griff man auch auf weniger hochwertige Materialien zurück. Generationen von Goldschmieden erzeugten Schnallen für die Bregenzerwälder Juppe. Viele von ihnen gaben ihre Handwerkskunst innerhalb der Familien weiter und entwickelten sich zu Meistern ihres Faches.

 

Die Gürtelschnallen sind meist aufwändige Filigranarbeiten. Sie werden noch immer im Bregenzerwald oder von BregenzerwälderInnen erzeugt – nach alter Handwerkskunst, die die Region mit anderen Kulturräumen verbindet.

 

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Goldschmiede Gassner, Egg