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Date/Time
Date(s) - 06.08.2017
10:00

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bewahren und erneuern
Bregenzerwälder Frauen- und Männertrachten
1. Mai bis 31. Oktober 2017
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Trachtentragen ist im Bregenzerwald Teil einer authentischen Gegenwartskultur. Die Juppe ist eine der ältesten und wertvollsten Frauentrachten im Alpenraum. Für die Wälderinnen ist sie Teil ihrer Identität. Aus dem Alltag
ist ihr traditionelles Gewand aber längst verschwunden.

 

Die in den frühen 1950er Jahren angestellten Bemühungen, eine für den Werktag geeignete Tracht einzuführen, scheiterten an der Nachfrage. Heute steht den Frauen und Mädchen neben der Juppe die Kauffmann-Tracht zur Verfügung, die Martina Mätzler 2002 für den Musikverein Reuthe kreiert hat.

 

Sie ist aus der Idee entstanden, eine Tracht zu schaffen, die funktional ist, aber auch Elemente der historisch gewachsenen, regionaltypischen Bekleidung aufweist. Seither haben sich die Musikvereine der Gemeinden Mellau, Schoppernau, Riefensberg, Sibratsgfäll und Krumbach sowie unzählige Private für deren Anschaffung entschieden.
 
Männer tragen im Bregenzerwald schon lange keine historischen Trachten mehr. Die Saisonarbeit sowie der Militärdienst haben früh dazu beigetragen, sich andernorts vorgefundenen Bekleidungsgewohnheiten anzupassen, wurde doch so ein „Trachtenmann“ schräg angeschaut, „als einer, der 10 Stunden hinter dem Wald zuhause ist“, wie Notker Curti 1931 geschrieben hat. Dass der Musikverein Egg in den Jahren um 1900 Tracht trug, hatte sowohl mit heimatpflegerischen als auch wirtschaftlichen Belangen hinsichtlich ihres Vermarktungspotentials zu tun.

 

Die heute existierenden Vereinstrachten der Bregenzerwälder Musikvereine sind alle erneuerte Trachten. Die Bürgermusik Bezau hat bereits 1928 den Anfang gemacht. Mit dem gegenwärtigen Trachtenboom steigt auch außerhalb der Vereine das Interesse an qualitätsvollen erneuerten Männertrachten.


Stoffliches
Albrecht Zauner. Skulpturen und Zeichnungen
19. Juni bis 31. Oktober 2017
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Unübersehbar steht Zauners „Windhauch“ vor einem Hohenemser Einkaufszentrum in der Lustenauer Straße – eine Bildhauerarbeit aus Laaser Marmor. Ihre Bewegung ist verhalten, die Form geschlossen, vergleichbar einer Bregenzerwälder Trachtenträgerinnen. Die Figur steht in einer Reihe von zeichnerischen und skulpturalen Abstraktionen menschlicher Körper, denen Tänzerisches innewohnt. Das Wesentliche sei aber etwas, sagt Zauner, „das mit Worten nicht zu beschreiben ist“. Dem Unaussprechlichen im „Stofflichen“ zu begegnen, darf als Einladung gesehen werden, den Kunstraum über das Geschaute hinweg zu erweitern.
 
Gustav Schörghofer beschreibt Zauners Skulpturen als „atmende Gebilde“, die sich der Schwere des Steins entziehen. Ihre Haut ist glatt, rau oder in unzählige Falten „gelegt“, die der Meißel tief eingegraben hat. In Riefensberg bespielen die Objekte auch den Außenraum der Juppenwerkstatt, wo im Spätfrühling die Stoffe zur Trocknung ausgelegt werden, und treten in Dialog mit dem Standort.
 
Zum Künstler
1962 geboren in Lindau
1982 Kunstschule Stuttgart
1983 Handwerk gelernt bei Troy in Hörbranz
1983 Akademie Wien, Klasse Joannis Avramidis
1986 Theodor Körner Preis
seit 1984 Ausstellungen
seit 1989 freischaffend
lebt und arbeitet in Lustenau